Brief von der Krankenkasse - Was bedeutet das?
Schreiben von der Krankenkasse können verwirrend sein. Wir erklären die häufigsten Briefe und was Sie tun müssen.
Die häufigsten Schreiben
Beitragserhöhung / Zusatzbeitrag
Die Krankenkasse will mehr Geld
Was bedeutet das?
Ihre Krankenkasse erhöht den Zusatzbeitrag. Das ist der Teil, den jede Kasse selbst festlegt - zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6%.
Ihr Sonderkündigungsrecht:
Bei einer Erhöhung haben Sie ein Sonderkündigungsrecht. Sie können bis zum Ende des Monats kündigen, in dem die Erhöhung gilt, und zu einer günstigeren Kasse wechseln.
Tipp:
Vergleichen Sie die Zusatzbeiträge! Manche Kassen sind deutlich günstiger. Der Wechsel ist einfach - die neue Kasse kümmert sich um alles.
Leistung abgelehnt
Die Kasse zahlt nicht
Häufige Ablehnungen:
- Bestimmte Medikamente
- Hilfsmittel (Rollstuhl, Hörgerät etc.)
- Reha-Maßnahmen oder Kuren
- Bestimmte Therapien
- Krankengeld
Wichtig: Widerspruch möglich!
Sie können innerhalb von 1 Monat Widerspruch einlegen! Viele Ablehnungen werden nach Widerspruch doch noch genehmigt.
So legen Sie Widerspruch ein
Schritt für Schritt
Schreiben Sie "Widerspruch" und Ihr Aktenzeichen (steht im Ablehnungsbescheid)
Erklären Sie, warum Sie die Leistung brauchen
Fügen Sie ein ärztliches Attest bei, wenn möglich
Schicken Sie den Widerspruch an die Adresse im Bescheid
Tipp: Die Patientenberatung (0800 011 77 22) hilft kostenlos beim Widerspruch!
Bonusprogramm
Geld zurück für gesundes Verhalten
Was ist das?
Viele Krankenkassen belohnen gesundes Verhalten mit Geld oder Prämien. Zum Beispiel für Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen oder Sportkurse.
So bekommen Sie den Bonus:
- • Melden Sie sich beim Bonusprogramm Ihrer Kasse an
- • Sammeln Sie Nachweise (Stempel vom Arzt, Bescheinigungen)
- • Reichen Sie die Nachweise bei der Kasse ein
- • Bonus wird überwiesen oder als Prämie ausgezahlt
Krankengeld
Wenn Sie lange krank sind
Was ist das?
Wenn Sie länger als 6 Wochen krank sind, zahlt nicht mehr Ihr Arbeitgeber, sondern die Krankenkasse. Das nennt sich Krankengeld.
Wie viel bekommen Sie?
Ca. 70% Ihres Bruttogehalts, maximal 90% des Nettos. Das Krankengeld wird für maximal 78 Wochen gezahlt.
Wichtig:
- • Krankmeldung rechtzeitig bei der Kasse einreichen!
- • Lückenlose Krankmeldung ist wichtig
- • Sprechen Sie frühzeitig über Wiedereingliederung
Zuzahlungsbefreiung
Nicht mehr zuzahlen müssen
Was ist das?
Normalerweise müssen Sie bei Medikamenten, Krankenhausaufenthalten etc. zuzahlen. Aber es gibt eine Grenze: 2% Ihres Jahreseinkommens(bei chronisch Kranken nur 1%).
So bekommen Sie die Befreiung:
- • Sammeln Sie alle Zuzahlungsbelege (Quittungen)
- • Wenn Sie die Grenze erreicht haben: Antrag bei der Kasse
- • Sie bekommen eine Befreiungskarte für den Rest des Jahres
Wichtige Fristen
- Widerspruch: 1 Monat nach dem Bescheid
- Sonderkündigung: Bis Ende des Monats der Erhöhung
- Krankmeldung: Spätestens am 4. Tag beim Arbeitgeber und Kasse
Kostenlose Hilfe
Patientenberatung
Unabhängige Beratung zu allen Gesundheitsfragen
0800 011 77 22 (kostenlos)
Sie verstehen das Schreiben nicht?
Schicken Sie uns den Brief per E-Mail. Wir erklären Ihnen, was die Krankenkasse will und was Sie tun sollten.
Krankenkassen-Brief per E-Mail schicken