Arbeitszeugnis verstehen

Was steht wirklich in Ihrem Zeugnis? Wir entschlüsseln die Geheimcodes.

Wichtig zu wissen

Arbeitszeugnisse müssen wohlwollend klingen, aber Arbeitgeber nutzen versteckte Codes. Was positiv klingt, kann negativ gemeint sein!

Die Noten-Skala im Arbeitszeugnis

Note 1 (Sehr gut)

"...stets zur vollsten Zufriedenheit..."

"...in jeder Hinsicht außerordentlich..."

Note 2 (Gut)

"...stets zur vollen Zufriedenheit..."

"...zur vollsten Zufriedenheit..." (ohne "stets")

Note 3 (Befriedigend)

"...zur vollen Zufriedenheit..."

"...stets zur Zufriedenheit..."

Note 4 (Ausreichend)

"...zur Zufriedenheit..."

Note 5-6 (Mangelhaft)

"...im Großen und Ganzen zur Zufriedenheit..."

"...hat sich bemüht..."

Versteckte Kritik - Geheimcodes

"Er war stets pünktlich"

→ Bedeutet: Das war das Einzige, was gut war

"Sie zeigte Verständnis für ihre Arbeit"

→ Bedeutet: Sie hat die Arbeit nicht gemacht

"Er war gesellig und beliebt bei Kollegen"

→ Bedeutet: Hat mehr geredet als gearbeitet

"Sie war mit Interesse bei der Sache"

→ Bedeutet: Aber ohne Erfolg

"Er erledigte alle Aufgaben ordnungsgemäß"

→ Bedeutet: Nur das Nötigste, keine Eigeninitiative

Positive Formulierungen (wirklich gut gemeint)

  • "...überdurchschnittliches Engagement..." - Sehr positiv!
  • "...jederzeit belastbar und zuverlässig..." - Top!
  • "...hervorragende Fachkenntnisse..." - Ausgezeichnet!
  • "...eigenverantwortlich und selbständig..." - Sehr gut!
  • "Wir bedauern sein/ihr Ausscheiden..." - Man wollte Sie behalten!

Ihr Recht auf ein gutes Zeugnis

  • Anspruch auf Zeugnis: Sie haben immer Anspruch auf ein Arbeitszeugnis
  • Mindestens "befriedigend": Schlechtere Noten muss der Arbeitgeber begründen
  • Korrektur verlangen: Bei unfairen Formulierungen können Sie Änderungen fordern
  • Frist: Arbeitszeugnis innerhalb von 3 Jahren einfordern

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